steirischer herbst 2007
Wiener Zeitung - 13.09.2007
Kunst der Nähe
Bald ist es soweit: Vom 20. September bis 14. Oktober feiert der "steirische herbst" das 40. Jahr seines Bestehens. Radio Österreich 1 feiert mit.

Der "steirische herbst" hat sich im 40. Jahr seines Bestehens das weit gefasste Thema "Nahe
genug" gewählt. Laut Intendantin Veronica Kaup-Hasler soll das diesjährige Leitmotiv "immer
präsent sein, zarte inhaltliche Netzwerke schaffen".

Die Eröffnung am 20. September wird von Staalplaat Soundsystem, eine von Berlin aus
agierende Künstlergruppe, in der Helmut-List-Halle gestaltet. Die Künstler haben kürzlich eine
Galerie zum Erklingen gebracht, und sie erschaffen dabei Klanginstallationen aus umgebauten
Haushaltsgeräten sowie diversen anderen Gebrauchsgegenständen wie Waschmaschinen,
Fußbodenpoliermaschinen, Staubsaugern, Küchenmixern und Ventilatoren. Im Zentrum des
Projekts für die Eröffnung des "steirischen herbst" wird nun aber die Helmut-List-Halle stehen.
Ziel beim Bau der Halle war es, durch den Einsatz modernster architektonischer und
technologischer Mittel den idealen Konzertraum zu schaffen, einen White Cube für Musik.

Höhepunkt des "musikprotokoll" im "steirischen herbst 2007" ist aber ein Festkonzert zur Feier
multipler 40. Geburtstage - des "musikprotokoll" im "steirischen herbst", des "steirischen herbst"
insgesamt und vor allem auch des veranstaltenden Radioprogramms Ö1. Der Festabend beginnt
mit einem Konzert des RSO Wien, in dem der Doyen österreichischen Komponierens und
jahrzehntelanger "musikprotokoll"-Gast Friedrich Cerha die Uraufführung seines Werks
"Aderngeflecht" nach Texten von "musikprotokoll"- Gründer Emil Breisach sowie Werke von
Georg Friedrich Haas und Olga Neuwirth dirigieren wird.

Radio Ö1 überträgt am 6. Oktober live von 19.30 bis 19.50 Uhr die Cerha-Uraufführung, die in
die diesjährige "Lange Nacht der Museen" eingebettet ist.
Im weiten Feld zwischen nahe genug versus zu nahe bewegen sich zentrale "musikprotokoll"-
Produktionen dieses Jahres: Von der Eröffnung des "steirischen herbst" über etwa die Projekte im
"musikprotokoll"-Kern- wochenende des französischen Klangkünstlers Pierre Bastien, des
nähend musizierenden Kollektivs "Sewteeth" bis hin zu den Konzeptionisten intimer und
spielerischer Klangproduktion Goodiepal sowie des bekannten tschechischen Arte-povera-
Musikers und Instrumentenbauers Jirí Konvrzek.
Aber auch renommierte Instrumentalgruppen in der "musikprotokoll"- Kammermusik-Reihe wie
das "ensemble recherche", das "ensemble Intégrales" und das "Aleph-Gitarrenquartett" richten
ihre Programme mit Werken von Bernhard Gander, Isabel Mundry und Brice Pauset, Matthias
Spahlinger, Felix Kubin, Beat Furrer, Peter Jakober, Wolfgang Suppan, Christof Dienz und
anderen entlang der Leitlinien eines "nahe genug - zu nahe" aus, wenn immer wieder Stücke
auftauchen, in denen die gefährliche Nähe von Beziehungen, das Direkte von Erfahrung
thematisiert wird.
Radio Ö1 wird neben Cerhas Uraufführung am 6. Oktober vor allem in der Sendung "Zeit-Ton"
(17., 26. und 27. September, 11., 12., 15., 16., 18., 19., 22. und 23. Oktober, jeweils 23.05 Uhr)
über das "musikprotokoll" im "steirischen herbst" berichten.




20/09 - 14/10/2007
steirischer herbst
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