steirischer herbst 2007
Mathilde Monnier (F)


Mathilde Monnier gilt derzeit als eine der großen Choreographinnen Europas. In ihrem ganz und gar einmaligen Ansatz, der die zwischen dem Einzelnen, dem Universum und anderen Individuen bestehenden Beziehungen entschlossen in Frage stellt, macht sich Mathilde Monnier nicht für einen radikalen Bruch mit der Geschichte des Tanzes stark, sondern versucht in intimen Prozessen Grundlagen der Bewegung zu entwickeln, die modern und realitätsbezogen zugleich sind. Weder der Abstraktion noch dem Minimalismus verpflichtet misstraut Monnier der Improvisation, hält ihre Tänzer jedoch zu Such- und Entwicklungsprozessen an, indem sie ihnen mehr Spielraum und größere individuelle Ausdrucksmöglichkeiten lässt. Auf diesem Prinzip basiert nicht nur Mathilde Monniers Ansatz, sondern auch ihr Stil – formale Strenge in der Choreographie, gepaart mit einem Interesse an Bewegung, das sich aus Virtuosität und Prinzipien der Kinesiologie speist. 1994 wurde sie mit der Leitung des Centre Chorégraphique National de Montpellier beauftragt. Da ist auch der Beginn verschiedenster Kollaborationen mit unterschiedlichen Künstlerinnen und Künstlern wie dem Komponisten Heiner Goebbels, Louis Sclavis, eriKm, der Autorin Christine Angot, dem Philosophen Jean-Luc Nancy und seit kurzem mit dem französischen Popbarden Philippe Katerine.

www.mathildemonnier.com