Workshop II
Modes of Listening – The Alienating Feedback of Sound
01/10 – 06/10/2007
Von Tom Lamberty (D), Heike Schleper (D), Bernhard Schreiner (D/A)
Mit Philip Jeck (GB), Francisco López (E), Staalplaat Soundsystem (NL/D) und Matthias Vogel (D)
"Modes of Listening" unternimmt theoretische und praktische
Forschungen im Feld experimenteller elektronischer Musikproduktion und
-rezeption des 21. Jahrhunderts. Künstler wie Francisco López, Philip
Jeck und das Staalplaat Soundsystem geben einen Einblick in ihre Arbeit
und stellen ihre Positionen zur Diskussion. So werden Begriffsfelder
auf ihre theoretische und praktische Tragfähigkeit hin untersucht:
Welche Relevanz haben altgediente Modellbildungen wie Produzent –
Rezipient, Sender – Empfänger oder Rückkopplung – Entkopplung? Sind
Begrifflichkeiten wie Akusmatik, Klang, Komposition, ecological hearing
oder Live-Elektronik noch gewinnbringend auf die aktuelle Praxis
anwendbar? Nach verschiedenen Theorie- und Praxisblöcken werden
gemeinsam mit dem Philosophen Matthias Vogel grundlegende Fragen wie
"Was heißt es eigentlich, Musik zu verstehen?" und "Warum hören wir
überhaupt Musik?" neu durchdacht.
Bernhard Schreiner studierte
an der Kunstakademie Städelschule in Frankfurt, wo er derzeit Assistent
für Film/Video ist. Seine künstlerische Arbeit umfasst Film-, Video-
und Fotoarbeiten, oft mit vorgefundenen Materialien. Außerdem
beschäftigt er sich in Live-Auftritten und Installationen mit Themen
der Klangerzeugung und Musik. 2004 gründete er mit Heike Schleper das
Label "feld". Er lebt in Frankfurt und Berlin.
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Heike Schleper lebt in
Frankfurt am Main und Berlin. Studium der Philosophie, Mitbegründer und
Betreiber von „feld“, Label für experimentelle Musik. Arbeitet als
freier Kurator, u.a. als Mitglied der unabhängigen Kuratorengruppe
Unfriendly Takeover.
Philip Jeck kreiert seit den
frühen Achtzigerjahren Sound mit Hilfe von Plattenspielern. Er hat mit
zahlreichen Tanz- und Theaterensembles zusammengearbeitet und mit
Musikern wie Jah Wobble, Steve Lacy und Christian Fennesz
gespielt. Philip Jeck hat 7 Solo-CDs veröffentlicht, darunter seine
aktuelle CD "7". Seine größte Arbeit gemeinsam mit Lol Sargent (The
Union Chapel, London, 1993) wurde mit einem Time Out Performance Award
ausgezeichnet. Vinyl Coda I-III, 1999, erhielt den Karl Sczuka
Förderpreis für Radiokunst. Darüber hinaus ist Philip Jeck als
bildender Künstler aktiv, wobei er seine Arbeiten meist mit Sound
kombiniert. Seine Installationen wurden in der Hayward Gallery, London,
der Nationalgalerie im Hamburger Bahnhof, Berlin, sowie im ZKM,
Karlsruhe, gezeigt. Erst unlängst trat Philip Jeck im Rahmen der
Shanghai Biennale auf.
Tom Lamberty arbeitet neben anderem als Verleger des Berliner Merve-Verlags,, Stachyologe und Unternehmensberater.
Francisco López genießt als
einer der Hauptvertreter der experimentellen Musikszene internationale
Anerkennung. Im Laufe der letzten fünfundzwanzig Jahre hat er ein
erstaunliches Klanguniversum entwickelt, dessen Basis eine intensive
Belauschung der Welt bildet. Er hat hunderte von Konzerten, Projekten
mit Feldaufnahmen und Klanginstallationen in fünfzig Ländern auf allen
fünf Kontinenten realisiert. Sein umfassender Katalog an Klangstücken
(entstanden live und im Studio in Zusammenarbeit mit mehr als 100
###internationalen Künstlern) wurde von über 150 Plattenfirmen weltweit
veröffentlicht. Darüber hinaus erhielt Francisco López zwei
Anerkennungen beim Wettbewerb des Ars Electronica Festivals.
Staalplaat Soundsystem
Staalplaat – hinter diesem Namen verbirgt sich nun schon seit über 25 Jahren eines der spannendsten Independent Labels für experimentelle Musik. Vor sieben Jahren hat Staalplaat Begründer Geert-Jan Hobijn zusammen mit Carsten Stabenow, dem Gründer des Deutschen Media Art festival „garage“, und dem unter dem Pseudonym plastic-electric arbeitenden Künstler Carlo Crovato das Staalplaat Soundsystem ins Leben gerufen. In dieser Konstellation erschafft Staalplaat Klanginstallationen riesigen Ausmaßes: Umgebautes Haushaltsgerät und diverse andere Gebrauchsgegenstände, Waschmaschinen, Fußbodenpoliermaschinen, Staubsaugern, Küchenmixern, Ventilatoren werden in wundersame Klanggeneratoren verwandelt, um sie in groß angelegten Maschinenorchestern gemeinsam auftreten zu lassen.
www.staalplaat.org
Matthias Vogel lehrt
Philosophie (mit den Schwerpunkten Philosophie des Geistes,
Medientheorie und Ästhetik) in Frankfurt/Main, wo er zwischen 1991 und
2002 wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent war. Zuletzt
Gastprofessor an der Universität Wien. Publikationen u.a.: "Medien der
Vernunft" (2001), "Wissen zwischen Entdeckung und Konstruktion" (2003,
mit Lutz Wingert), "Musikalischer Sinn" (2007, (Hg. mit Alexander
Becker).
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20/09 - 14/10/2007
steirischer herbst