steirischer herbst 2007
Kurier - 14.10.2007
Vom Wegsperren der Alten beim steirischen herbst


Es ist von elementarer Wichtigkeit, dass in einem internationalen Festival wie dem steirischen herbst die lokale Künstlerschaft eingebunden ist. In diesem Sinn scheint es begrüßenswert, dass die 24-jährige Autorin Gerhild Steinbuch mit der Uraufführung
"verschwinden oder Die Nacht wird abgeschafft" vertreten ist.

Der Regisseur für die Auftragsarbeit mit dem Grazer Schauspielhaus - der junge Roger Vontobel ("bester Nachwuchsregisseur" 2006) - ließ allerdings den Text nicht so wie bekommen, sondern scheint in erster Linie an einer lebhaften Bebilderung durch jede Menge Aktionskunst auf der Studiobühne interessiert gewesen zu sein.

Das macht aus dem hehren Ansinnen von Steinbuch, ein Stück über den fatalen Umgang unserer "Jung, schön und sexy"-Gesellschaft mit den älteren Menschen rüber zu bringen, ein heftiges Gestikulieren und Andeuten im Reich der Pantomime.

Ballast

Vom ambitionierten Ensemble (schöne Momente von Claudius Körber und Dominik Maringer) werden imaginäre Türen knarrend auf- und zugemacht und auch sonst wird das Ein- und
Weggesperrtsein des Einzelnen als auch der Alten in Form eines berührenden Chors artifiziell hergestellt. Vontobels Regie wirkt unentschlossen. Zwischen Persiflage, absurdem Theater und
Psycho-Spiel ist zu vieles möglich. Vielleicht lässt sich noch einiger Ballast abräumen.

Andrea Amort



20/09 - 14/10/2007
steirischer herbst
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