steirischer herbst 2007
Kronen Zeitung - 28.08.2007
Kunst-Staat im "herbst"
"Konsulat" auf dem Grazer Karmeliterplatz:

Wenn ein Künstler einen eigenen Staat gründet, kann das spannend werden. Vor vier Jahren hat Robert Jelinek den "SOS - State of Sabotage" ins Leben gerufen, der von der UNO anerkannt wurde. Ein Staat ohne Territorium, der im Rahmen des "steirischen herbstes" ab 21. 9. seine Zelte in Graz aufschlägt.

Die Bürger des SOS - mittlerweile mehr als 3500 - sind nomadisierende Gruppen, die von überall her kommen. Ihre Territorien sind Farmen, Büroräume, öffentliche Plätze. Der "State of Sabotage" hat eine zeitlang auch Pässe (ein von Heimo Zobernig gestaltetes Kunstwerk und kein Reisedokument) ausgegeben. Da der Geldfluss aus Afrika schwierig war, hat sich SOS die Pässe in Tauschgeschäften mit Kunstwerken bezahlen lassen. Auch renommierte europäische Künstler haben für den SOS Beiträge gestaltet, so besitzt der Staat eine ansehnliche, wenn auch schräge Kunstsammlung. Die Ausgabe der Dokumente wurde mittlerweile gestoppt, weil versucht wurde, die SOS-Pässe als Reisedokumente weiter zu verkaufen.

Im "herbst" richtet der State of Sabotage ein Konsulat im Festivalzentrum "The Theatre" auf dem Karmeliterplatz ein. Dazu gibt es ein temporäres Staatsgebiet: zwei Parkplätze in der Paulustorgasse. Eine SOS-Staatsbürgerschaft kann man ab 21. September im Konsulat beantragen.

Michaela Reichart



20/09 - 14/10/2007
steirischer herbst
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