steirischer herbst 2007
Kronen Zeitung - 23.09.2007
Es "herbstelt" in Graz: Wohin man auch geht, trifft man auf...
Es "herbstelt" in Graz: Wohin man auch geht, trifft man auf markante Spuren des Festivals. Und das seit 40 Jahren - wie eine ungewöhnliche Audio-Tour beweist.

Der "steirische herbst" war immer dann am aufregendsten, wenn er sich in den Straßen und
Gassen der Landeshauptstadt bemerkbar gemacht hat. Seine Interventionen im öffentlichen
Raum sorgen nun schon seit 40 Jahren für Gesprächsstoff. Wie genau, kann man heuer in einer
GPS-gesteuerten Audio-Tour der deutsch-britischen Künstlergruppe plan b erfahren. Mit einem
eigenen Gerät und einem Büchlein versehen begibt man sich an vergangene Schauplätze und
lauscht dort über Kopfhörer den Erinnerungen der Grazer an diverse "herbst"-Aktionen.

Doch auch heuer manifestiert sich das Festival sichtbar in Graz. Nicht nur die Fahnen und
Stempel auf den Auslagen verweisen auf den "herbst" - ganz unübersehbar hat sich das
Festivalzentrum "The Theatre" für dreieinhalb Wochen seinen Standort auf dem Karmeliterplatz
erobert. Fröhlich und einladend wirkt die Schalt- und Informationszentrale, hier kann man Karten
kaufen, Infos bekommen, Künstler Treffen, sich Produktionen anschauen und darüber
diskutieren. Ab 15. Oktober ist der Zauber wieder vorbei, das Gebäude wird ebenso schnell
verschwinden, wie es aufgebaut worden ist.

Ebenso temporär ist der AirDome im Grazer Volksgarten - ein Teil der aktuellen
Kunsthausausstellung. Dort gibt es bis zum 13. Oktober Filme, Lyrik-Abende, Kulinarisches und
Musikalisches und vieles mehr. Besonders genutzt wird er am kommenden Samstag, dem 29.
September, wenn der Volksgarten im Rahmen des "steirischen herbst" zum Kinderkunsttag lädt.
Kunsthaus, Minoritenzen-trum und Neue Galerie versprechen von 10 bis 18 Uhr
Spiel, Spaß und Kunstgenuss für Kinder von sechs bis zwölf Jahren. Drei Schwerpunkte -
Kochen & Schmausen, Bauen & Hausen sowie Deuten & Zeigen - verführen zum besseren
Kennenlernen der Bezirke Lend und Gries.

Ebenfalls ein Teil des "Volksgarten"-Projekts ist das kleine Stückchen Land, das vom Grazer
Duo resanita - Resa Pernthaller und Anita Fuchs - auf dem Grazer Mariahilferplatz gehegt wird.
Mitten im städtischen Gebiet haben die beiden Künstlerinnen unter dem Motto "Darfs ein bisserl
weniger sein" genug von den künstlichen Wichtigkeiten und leben bis 10. Oktober ein Leben mit
dem Nötigsten. Gastfreundschaft wird dort aber groß geschrieben und so gibt es jeden Abend ab
20 Uhr ein umfangreiches Programm mit Konzerten, DJs, Schnapsbrennen, Kraut einschaben,
Feuer machen, Hühner rupfen und vielem, vielem mehr.

Staatstragend mit SoS-Fahnen versehen ist das Territorium des "State of Sabotage" in der
Grazer Paulustorgasse 7. Künstler Robert Jelinek hat seinen Staat als Kunstprojekt gegründet
und mittlerweile weltweit Standorte zum Staatsgebiet erklärt. In Graz handelt es sich um zwei
Parkplätze, die man mit einer speziellen Parkscheibe, die im SoS-Konsulat im Festivalzentrum
"The Theatre" erhältlich ist, auch benützen kann.

Der "steirische herbst" hat also wieder merkbar Einzug in der Stadt gehalten und konfrontiert
die Passanten nicht nur mit seinen Fahnen und den markanten Stempeln auf diversen Auslagen,
sondern auch mit ungewöhnlicher Kunst, bei der man - wenn man sich darauf einlässt - jede
Menge Spaß haben kann.

MICHAELA REICHART



20/09 - 14/10/2007
steirischer herbst
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