andcompany&Co. (D/NL/IL/KZ/USA) Biografie
Time Republic
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43% Performance
24% Bild. Kunst
21% Musik
12% Kommunismus


Wir schreiben das Jahr 50 nach der Zeitrechnung kosmischer Komsomolzen: 1957 gelang es der Sowjetunion, einen kleinen „Begleiter“ in den Orbit zu schießen und so den Startschuss für die Raumfahrt zu geben. Ein Sputnik-Schock für die westliche Welt – schließlich war nun auch klar, dass es der Sowjetunion ebenso möglich wäre, mit Raketen Amerika zu erreichen. Nuclear freeze.
Von diesem Nullpunkt geht „Time Republic“ aus, um eine andere Geschichte des 20. Jahrhunderts zu erzählen, die von den vergessenen Versprechen einer vergangenen Zukunft handelt. Und von jenem letzten Kosmonauten, der 1991 einsam im All kreiste, während sich tief unter ihm auf der Erde die Sowjetunion auflöste.
Das junge, internationale Performance-Kollektiv andcompany&Co., das 2003 von Alexander Karschnia, Nicola Nord und Sascha Sulimma als Plattform für kollaborative Theaterarbeit gegründet wurde, sucht nach der Gegenwart der Zukunft in der Gegenwart und greift dafür auf die Vergangenheit zurück, um einen Staat zu gründen, der nicht auf einem Territorium, sondern in der Zeit existiert. Die Bühne wird zum retro-futuristischen Cockpit, von dem aus das Zeitschiff gesteuert wird. Alle Technik griffbereit, die sieben Performerinnen und Performer/Temponautinnen und Temponauten in ständiger Interaktion mit Licht, Musik, Bewegung und Bild – Spielfläche und Installation zugleich.
„Time Republic“ ist ein humorvolles Spiel mit Fakten und Fiktionen, das Bruchstücke ästhetischer und philosophischer Entwürfe des 20. Jahrhunderts musikalisch verdichtet und zu einem eigenen politischen Statement neu abmischt – historisch-politische Kontexte werden so in eine lebendige, zeitgemäße Sprache übersetzt.
Der Kalte Krieg wird als Sieg über die Sonne inszeniert und Ronald Reagans Angst vor einer Alien-Invasion von Juri Gagarin mit einem Lächeln quittiert, das der Himmel geschenkt hat: „Der Weltraum ist dunkel, Genossen, sehr dunkel.“


Koproduktion steirischer herbst, Sophiensæle Berlin, Gasthuis Amsterdam im Rahmen der Projektreihe Telling Time, Forum Freies Theater Düsseldorf, Theater im Pumpenhaus, Theaterhaus Gessnerallee Zürich, Kampnagel Hamburg & Kultur im Ringlokschuppen Mülheim an der Ruhr
Gefördert durch die Europäische Union/Kultur 2000, Kulturstiftung des Bundes, das Niederländische Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaften, das Auswärtige Amt der Niederlande & das Kulturamt Düsseldorf


Fr 28/09 & So 30/09, 21.30

75’
Talk im Anschluss an die 2. Vorstellung



Dom im Berg
Von und mit
Bini Adamczak, Noah Fischer, Alexander Karschnia, Vettka Kirillova, Nicola Nord, Sascha Sulimma, Serjoscha Wiemer & Co.

Bühnenbild / Lichtobjekte
Hila Flashkes,
Noah Fischer & Co.

Masken / Raketen
Hila Flashkes & Co

Technische Leitung / Umsetzung
Walter Freitag, Paul Schimmel, Henri Unsenos & Co

Produktionsleitung
Carolin Kiel

Assistenz
Anna Pöhlmann



andcompany&Co.