Die Blaue Blume
Ausstellungseröffnung


Anfang des 20. Jahrhunderts zeigten künstlerische Avantgarden, dass neues Bewusstsein neue Formen generiert. Manche gingen auch davon aus, dieser Prozess sei umkehrbar: von der Distribution einer Form zu neuem allgemeinem Bewusstsein. Die Konstruktion eines neuen Raumverständnisses als Sinnbild für die Arbeit an einer neu zu errichtenden Wirklichkeit. Aber wann werden Formen zu autoritären Ornamenten? Zu Formalismen, die gemeinsame Einstellungen organisieren, und das Soziale als Masse choreographieren?
„Die Blaue Blume“ bildet im Festivalgeschehen einen ruhigen Raum aus teils neuen und teils alten künstlerischen Arbeiten, die in der Form die Utopie suchen und in der Abstraktion das Begehren nach einer anderen Wirklichkeit formulieren.
Den Ausgangspunkt für dieses essayistische Raumensemble bildet der Versuch, in Anlehnung an einen grafischen Entwurf der Bauhauskünstlerin Anni Albers einen Teppich zu realisieren. Was ist von der Idee geblieben, die der Entwurf verkörpert? Gibt es eine Repräsentation des Selbst jenseits seines Status als soziales Kapital?
Albers Teppich und die ihn umgebenden Arbeiten eröffnen ihre jeweils eigenen Perspektiven auf den komplexen Zusammenhang zwischen formalen Fragestellungen und dem Begehren nach einem guten Leben, der Suche nach der Blauen Blume.


Koproduktion steirischer herbst & Grazer Kunstverein
Mit freundlicher Unterstützung von Muzeum Sztuki, Lódz


Sa 22/09, 16.00

Grazer Kunstverein
Mit
Saim Demircan (D/UK), Heidrun Holzfeind (A), Katarzyina Kobro (PL), Hilary Lloyd (UK), Vaclav Pozarek (CH/CZ), Lasse Schmidt Hansen (D/DK), Juliane Solmsdorf (D) & Florian Roithmayr (UK/D)

Kuratiert von
Søren Grammel (A/D)

Grazer Kunstverein